#Präferenzwahl so einfach

Bist du bislang davon ausgegangen, dass die einzige Möglichkeit, eine Person zu wählen, darin besteht, ein Kreuz zu setzen und den Kandidaten mit den meisten Stimmen zum Sieger zu küren? Hast du dich jemals gefragt, ob es andere Möglichkeiten gibt, eine Gruppe, wie zum Beispiel eine Partei, bei der Wahl ihrer Kandidaten abstimmen zu lassen? Die Präferenzwahl ist eine gute Alternative zur relativen oder absoluten Mehrheitswahl. Hier erfährst du, wie die Präferenzwahl funktioniert und wo ihre Vorteile liegen.

Wer gewinnt?

🂡 und ihre Mitwähler:innen 🂢, 🂣, 🂤, 🂥 entscheiden in einer Präferenzwahl wer gewinnt.

Stimmabgabe

stimmzettel

Bei der Präferenzwahl haben Wähler:innen die Möglichkeit, ihre Kandidat:innen in einer Rangliste zu ordnen, um ihre Präferenzen genauer auszudrücken.

Auszählung

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Die Stimmabgabe bei der Präferenzwahl erfolgt normalerweise in mehreren Runden. In jeder Runde werden die Stimmen gezählt und die Kandidat:innen mit den wenigsten Stimmen werden ausgeschlossen. Die Wähler:innen, die für diese Kandidat:innen gestimmt haben, haben dann die Möglichkeit, ihre Stimme auf einen anderen Kandidaten in ihrer Rangliste umzuleiten, der noch im Rennen ist. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis ein Kandidat die erforderliche Mehrheit der Stimmen erreicht.

Was löst ein Präferenzwahlsystem

Verzerrungen durch die Spaltung der Stimmen:

Im traditionellen Wahlsystem kann es vorkommen, dass sich die Stimmen auf mehrere Kandidat:innen aufteilen, die ähnliche politische Standpunkte vertreten. Dadurch kann es passieren, dass ein Kandidat gewinnt, der nur von einer Minderheit unterstützt wird, während die Mehrheit der Wähler:innen gegen ihn gestimmt hat. Ein Präferenzwahlsystem löst dieses Problem, indem es den Wähler:innen ermöglicht, ihre Präferenzen in einer Rangliste anzugeben, die die Ähnlichkeit zwischen den Kandidat:innen besser widerspiegelt.

Vermeidung von taktischem Wahlverhalten:

Im traditionellen Wahlsystem kann es vorkommen, dass Wählerinnen und Wähler taktisch wählen, d.h. ihre Stimme nicht für ihren bevorzugten Kandidaten abgeben, sondern für einen anderen Kandidaten, der bessere Chancen hat, zu gewinnen. Ein Präferenzwahlsystem löst dieses Problem, indem es den Wähler:innen ermöglicht, ihre tatsächlichen Präferenzen auszudrücken, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, welcher Kandidat die meisten Stimmen erhalten wird.

Mehr Kandidat:innen und größere Vielfalt:

Im traditionellen Wahlsystem kann es schwierig sein, mehrere Kandidatinnen und Kandidaten in eine Wahl zu integrieren, da es schwierig ist, eine Mehrheit für einen Kandidaten zu finden. Ein Präferenzwahlsystem ermöglicht es jedoch, dass mehrere Kandidat:innen in einer Wahl antreten und bietet den Wähler:innen eine größere Vielfalt an politischen Standpunkten zur Auswahl.

Insgesamt löst ein Präferenzwahlsystem einige der Probleme, die im traditionellen Wahlsystem auftreten können, und bietet den Wähler:innen eine präzisere Möglichkeit, ihre politischen Präferenzen auszudrücken.

Wie funktioniert ein Präferenzwahlsystem

Ein Präferenzwahlsystem, auch bekannt als "Rangfolge-Wahlsystem", ist eine Methode zur Durchführung von Wahlen, bei der die Wähler:innen ihre Präferenzen für die Kandidat:innen in einer bestimmten Reihenfolge angeben.

Im Gegensatz zum traditionellen Wahlsystem, bei dem Wähler:innen nur eine Stimme abgeben und der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt, erlaubt das Präferenzwahlsystem den Wählenden, eine Rangliste der Kandidat:innen zu erstellen, die ihrer Meinung nach am besten geeignet sind.

Das Präferenzwahlsystem kann auf verschiedene Arten umgesetzt werden, aber im Allgemeinen werden die Präferenzen der Wähler:innen in einem Verfahren namens "Instant-Runoff" ("Stichwahl") berücksichtigt. Dabei werden zuerst die Kandidat:innen mit den wenigsten Erstpräferenzen eliminiert und die Stimmen der Wähler:innen, die diese Kandidaten als Erstpräferenz gewählt haben, werden den verbleibenden Kandidaten entsprechend ihrer Zweitpräferenzen zugewiesen.

Dieser Prozess wird wiederholt, bis ein Kandidat die erforderliche Anzahl an Stimmen erhält und als Sieger ausgewählt wird. Das Präferenzwahlsystem ermöglicht es den Wähler:innen, ihre Meinung präziser auszudrücken und die Wahlergebnisse besser widerzuspiegeln als das traditionelle Wahlsystem.

Technische Umsetzbarkeit

Eine manuelle Auszählung der Stimmen von Hand ist zwar möglich, kann jedoch zeitaufwändig sein und zu Fehlern führen. Deshalb ist es einfacher, das Präferenzwahlsystem mit Hilfe eines Computers auszuzählen. Hierbei werden die Daten der Wählerinnen und Wähler in ein Computerprogramm eingegeben, welches die Auszählung automatisch durchführt. Dadurch wird das Risiko von Fehlern minimiert und der Prozess wird effizienter gestaltet.

Flow-chart einer möglichen Umsetzung